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Seit über 170 Jahre und 5 Generationen in Familienhand...gelebte Erfahrung!

Im Mai 1852 gründete der Forstverwalter Jakob Kmetsch in Mönau, Kreis Hoyerswerda, eine Baumschule. Er hatte vom dortigen Gut 20 Morgen Land gepachtet und begann mit der Anzucht von Forstpflanzen. Als ihm das Pachtland 1876 aufgekündigt wurde, erwarb er ein Grundstück in der Größe von 275 Morgen in Burg bei Hoyerswerda. Der größte Teil dieser Fläche war allerdings Brachland, das nun in zäher Arbeit Stück für Stück urbar gemacht werden musste. Die dort im Rohbau vorhandenen Gebäude wurden ebenfalls nach und nach eingerichtet. Als Jakob Kmetsch im Jahr 1896 starb, übernahm sein Sohn Otto die Führung der Baumschule, die zu dieser Zeit schon eine beachtliche Größe besaß. Hier wurden mittlerweile edle Nadelhölzer für Parkanlagen herangezogen.

Oktober 1928 bei Burg
Baumschule in Burg Februar 1925
Verladung von Solitärgehölzen 1929

Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges und die sich anschließende Inflation brachten einen empfindlichen Rückschlag für das Unternehmen mit sich, da nur noch wenige Arbeitskräfte zur Verfügung standen. Ab 1923 ging es dann wieder aufwärts. In diesem Jahr heiratete die Tochter des Firmeninhabers Margarete den tatkräftigen Anton Hassemeier, der bald darauf seine Gehilfen- und später Meisterprüfung ablegte und Miteigentümer der Firma wurde. Die in den vorangegangen Jahren überwachsenen Bestände wurden nun unter Mitarbeit aller Familienangehöriger und mehrerer Angestellter gerodet und neues Kulturland geschaffen.

Die Firma erhielt einen lebhaften Aufschwung durch das Hinzukommen der Obst- und Rosenanzucht, später noch einer eigenen Abteilung für Gartengestaltung.
Als im Jahr 1938 das gesamte Gelände der Baumschule als Abbaugebiet für den Bergbau erklärt wurde und daraufhin auch der Grundwasserstand stark absank, musste der Betrieb trotz endloser Verhandlungen verkauft werden. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges erschwerte eine Neuansiedlung natürlich zusätzlich.

Schließlich konnte auf recht mühselige Weise in Hoyerswerda ein Gelände von 120 Morgen von insgesamt 53 Besitzern erworben werden, wobei nur ein Teil des Landes in der unmittelbaren Nähe des Gehöfts lag. 1941 begann man mit dem Bau der auch heute noch vorhandenen Gebäude. Die Baumaßnahmen gestalteten sich durch die Kriegsauswirkungen natürlich außerordentlich schwierig, und so konnten sie erst 1944 beendet werden. Aber auch diese Mühen mussten noch einmal aufgewandt werden, da zum Kriegsende einige der Gebäude durch Kampfhandlungen restlos niederbrannten.

Neubau der jetzt noch bestehenden Gebäude in Hoyerswerda 1942

Wiederanfang nach 1945 – die Produktion geht weiter

Nach und nach wurden die Kriegsschäden beseitigt, und die stark gelittenen Kulturen wieder in Ordnung gebracht. Die Hälfte der Ländereien wurde als Baumschule, der Rest landwirtschaftlich genutzt, um eine intensive Wechselwirtschaft zu garantieren. Durch die Entdeckung neuer Kohlevorkommen in der Nähe sank auch hier der Grundwasserstand stark ab, so dass es bald erforderlich wurde, umfangreiche Bewässerungsanlagen anzuschaffen. Außerdem musste der Kalkmangel während der Kriegsjahre ausgeglichen werden.

1953 nahm der Sohn von Margarete und Anton Hassemeier Siegfried seine Tätigkeit als Meister in dem Familienunternehmen auf. Im Jahr 1956 drohte der Baumschule abermals eine Verlegung, da an dieser Stelle eine sozialistische Wohnstadt entstehen sollte. Der Betrieb musste über 100 Morgen von seinem Land abgeben, konnte dafür aber an anderer Stelle etwa 60 Morgen neu erwerben.
Während der 1960er Jahre war die vegetative Koniferenanzucht weiterhin die Hauptkultur, als Nebenkulturen wurden Obst-, Rosen-, Alleebaum- und Ziergehölzanzucht betrieben. Im Betrieb waren mehrere Gartenfach- und hilfskräfte sowie Kraftfahrer angestellt, insgesamt waren zwischen 20 und 30 Mitarbeiter beschäftigt.

100 Jähriges Jubiläum 1952
Produktion von Koniferen am Standort des jetzigen Verkaufsgeländes Mitte der 80er Jahre

Auf neuen Wegen …

Von der sozialistischen Umgestaltung blieb die Firma natürlich nicht ganz verschont, 1962 beteiligte sich der Staat mit 15,8 % an ihr. Während viele andere Betriebe ab 1972 ganz verstaatlicht wurden, konnte die Baumschule Kmetsch als “Betrieb mit staatlicher Beteiligung” weiterarbeiten. Als Anton Hassemeier 1972 verstarb, hatte sein Sohn Siegfried die Produktion schon ein paar Jahre geleitet. Trotz vieler Schwierigkeiten gelang es ihm, den Baumschulumsatz in den kommenden Jahren auf ein mehrfaches zu erhöhen. Der Verkauf von Gehölzen ging u.a. in die Bundesrepublik, nach Schweden und in die Tschechoslowakei.

Seit dem 1. Januar 1990 arbeitet der Betrieb wieder vollkommen privatwirtschaftlich unter dem Inhaber Siegfried Hassemeier. Sein Sohn Jörg Hassemeier ist seit 1994 an dem Betrieb beteiligt. Vater und Sohn trafen in dem gleichen Jahr die gemeinsame Entscheidung, einen Direktverkauf einzurichten, um den weiteren Absatz von Baumschulwaren zu sichern und sich gegen die neu entstandenen Baumärkte zu behaupten. Um den Kunden die Ware besser präsentieren zu können, entschlossen sie sich, ein Gartencenter zu errichten. Nachdem sich Siegfried Hassemeier 1999 zur Ruhe gesetzt hat, führt Jörg Hassemeier den Betrieb als alleiniger Inhaber.

Baumschule 1998
Verkauf 1995
erste neue Containerfläche mit Mattenbewässerung und geschlossenen Wasserkreislauf

Modernisierungen stehen an …

Ab 2001 wurden die Produktionsanlagen nach und nach erneuert. Die Hauptstellflächen wurden  mit einem geschlossenen Wasserkreislauf gebaut und teilweise mit Unterflurbewässerung ausgestattet.

Die Flächen an der Bundesstraße hatten anfangs einen eigenen Wasserspeicher, in dem das Wasser zurückgeführt wurde. Durch den Neubau des Teiches 2014 konnten die Flächen auch an das Hauptsystem angebunden werden.

Ab 2004 wurde die Bewässerung nach und nach automatisiert. Durch viele technische, zeitgemäße Neuerungen entstand in Eigenentwicklung ein sehr effizientes, resourcensparendes  Bewässerungsystem.

Durch den Bau von 2 Photovoltaikanlagen wird der Strom zum größten Teil selbst produziert und auch genutzt.

2014 verstarb Siegfried Hassemeier im Alter von 83 Jahren. Er war bis zuletzt trotz Ruhestand immer beratend zur Stelle.

2018 erfolgte der Bau eines modernen, unbeheizten Überwinterungshauses mit Belüftungstechnik für empfindliche Topfkulturen.

2019 enstand direkt neben dem Gartencenter ein großer Platz mit Schüttgutboxen. Hier bieten wir unseren Kunden seitdem ein großes Sortiment an verschiedenen Sanden, Splitt, Schotter sowie unsere selbst hergestellte Erde. Im Herbst und Frühjahr werden dort auch die auf dem Feld gestochenen Alleebäume zwischengelagert, bevor sie zum Kunden kommen.

Ein sehr interessanter Auftrag erreichte uns 2013! Bei der anstehenden Sanierung des Gartendenkmals Fürst Pückler in Cottbus sollte die Grabpyramide mit dem historischen wilden Wein neu bepflanzt werden. Es sollten neue  Pflanzen aus dem Orginalmaterial der Pyramide nachvermehrt und nach den  Baumaßnahmen dort wieder gepflanzt werden kann.

Es war keine leichte Aufgabe! Die Pyramide und auch das Pflanzenmaterial waren in einem sehr schlechten Zustand waren. Letztendlich konnten knapp 2000 Pflanzen aus dem Ursprungsmaterial genetisch identisch nachvermehrt werden. Das ist in dieser Form noch nie praktiziert worden. Die Sanierung war ein voller Erfolg und die Pyramide leuchtet im Herbst wieder feuerrot durch den wilden Wein.

wilder Wein für die Branitzer Pyramide

eine ausführliche Cronik der Gründerjahre bis 1940 finden sie auf der Internetseite des Dorfes Burg  Webseite Burg
Baumschule Containerbetrieb und Verkauf Sommer 2022